Unser Kind kommt in die Schule! Da ist die Vorfreude groß – vor allem beim Kind. Mit Begeisterung geht das große Reise-Mädchen zur „Schulstunde“ im Kindergarten. Sie kann es kaum erwarten ihren Schulranzen zu bekommen oder zu erfahren, ob sie zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden in einer Klasse eingeschult wird. Auch bei uns Eltern drehen sich in letzter Zeit viele Gespräche um den Schulstart. Einfach nur Grundschule, Kernzeit oder Ganztagesschule anmelden? Wann welche Schulsachen besorgen? Und wie schätzen die Erzieherinnen im Kindergarten unsere Schulanfänger ein?
Ist mein Kind bereit für die Schule?
Ich habe das Gefühl, dass sehr viel Können und Wissen im Fokus steht. Kann mein Kind bis zehn zählen? Oder auch wieder zurück? Schreibt sie ihren Namen leserlich? Zum Glück haben wir mit all diesen Dingen keine Probleme. Aber wenn ich um mich schaue, dann habe ich den Eindruck, dass spätestens im Vorschulalter versucht wird, jeden kleinen Makel möglichst schnell vor dem Schulstart noch auszuradieren. Plötzlich haben zahlreiche Kinder Termine bei Logopäden,
Schön ist, dass gerade jetzt ein Elternabend vom Kindergarten stattfindet, bei dem die Erzieherinnen nicht müde werden zu betonen, dass es bei der Schulfähigkeit um vielmehr als um Schreiben und Rechnen geht. Selbständigkeit, soziale und emotionale Fähigkeiten sind für einen guten Schulstart viel wichtiger. Auch altersentsprechende Grob- und Feinmotorik werden einbezogen wenn es darum geht, ob ein Kind Schulreif ist. Mir gefällt der Elternabend sehr gut. Trotzdem verzeichne ich kurz darauf einen kleinen persönlichen Fail.
Das erste „Zeugnis“
Für die Anmeldung zur Schule brauchen wir einen Beobachtungsbogen vom Kindergarten. Darin sollen die Erzieherinnen für verschiedenste Bereiche wie Motorik, Kognition, mathematische Vorläuferfähigkeiten und Arbeitsverhalten eine Bewertung des Kindes vornehmen. Ich freue mich insgeheim ein bisschen, dass unser Kind in allen Bereichen sehr gut oder gut abschneidet. Gleich drauf habe ich ein etwas komisches Gefühl: Das ist also so etwas wie das erste Zeugnis meiner Tochter. Sie wurde in vorgegebenen Bereichen bewertet und ich bin froh, dass es so gut ausfällt. Direkt überkommt mich ein schlechtes Gewissen, so will ich auf keinen Fall sein. Weder jetzt noch in der Schule soll für mich im Fokus stehen ob mein Kind bestimmte Sachen schon kann, oder eben noch etwas Zeit braucht.
Nun muss ich dazusagen, dass es den Bewertungsbogen bei uns nur in Kombination mit einem Gespräch gibt. Dabei erklärt die Kindergärtnerin vieles, man kann Fragen stellen, die eigene Wahrnehmung schildern und sich austauschen. Trotzdem habe ich plötzlich das Gefühl, dass wir unser letztes Jahr vor der Einschulung noch einmal ganz besonders auskosten sollten. Und so beginne ich, während ich mich durch die Formulare zur Schulanmeldung arbeite, Pläne für unsere große Reise 2023 zu schmieden.
Vorschul-Bucketlist: Unsere To-Dos vor der Einschulung
- Reisen!
- Spielen, spielen, spielen: Möglichst viele Nachmittage und Tage ohne jeden Plan und Zeitdruck genießen
- Einen wunderschönen (und auch guten) Schulranzen aussuchen
- Mutig sein
- Mit Papa etwas bauen: DIY – Vogelhäuschen
- Kleiner Ausflug mit Mama
- Selbst etwas einkaufen
- Sich um ein eigenes Gartenbeet kümmern
- Regelmäßig in die Bibliothek gehen und alles ausleihen, worauf wir einfach Lust haben
- Den Schulweg kennenlernen
Vorschul-Bucketlist – Reisen, reisen, reisen
Das Reisen ist ein ganz wichtiger Punkt auf unserer Vorschul-Bucketlist. Als Reisebloggerin, oder einfach auch als Mensch mit regelmäßig großem Fernweh, macht es mir ganz schön zu schaffen, dass „wir haben ein Schulkind“ auch bedeutet, nicht mehr einfach dann verreisen können, wann wir möchten. An die Schulferien gebunden zu sein ist mein persönlicher Horror. (Wobei ich in den letzten Monaten auch schon einige Ideen gesammelt habe, wie man sicherlich auch in den Ferien tolle Reisen machen kann – nur etwas andere dann eben). Deshalb war für uns schnell klar: Wir möchten das letzte Jahr vor der Einschulung noch einmal nutzen und eine große Fernreise machen – ein bisschen so wie unsere Elternzeitreisen in den USA und Thailand. Außerdem stehen kleinere Reisen mit unseren Familien (also inklusive Großeltern, Tanten und Co.) schon fest im Kalender. Die Reise-Mädchen dürfen im Sommer wieder mit Oma und Opa campen – und wer weiß, ob wir vielleicht sogar sonst noch den ein oder anderen Kurztrip oder tollen Ausflug schaffen. Das letzte Jahr ohne Schulkind soll auf jeden Fall noch einmal ein Reisejahr werden.
Vorschul-Bucketlist erstellen
Weitere wichtige Punkte auf unserer Vorschul-Bucketlist zahlen drauf ein, Selbständigkeit und Selbstvertrauen unseres Vorschulkinds weiter zu stärken. Verantwortung übernehmen (Gartenbeet), selbständig Dinge erledigen (einkaufen) und Mutig sein (stechen wir vielleicht Ohrlöcher? Springen vom Einser ins Wasser? Wer weiß, was wir uns trauen werden), finde ich Punkte, bei denen wir Kompetenzen stärken mit schönen Erlebnissen verbinden können.
Aber natürlich soll auch der Spaß keinesfalls zu kurz kommen. Einfach schöne Erlebnisse wie einen tollen Schulranzen aussuchen, kleine Erlebnisse nur mit Papa oder Mama und vor allem ganz viel Zeit um einfach frei zu spielen sind genauso wichtig wie die anderen Punkte.
Hast Du noch weitere Ideen, was unbedingt auf unsere Vorschul-Bucketlist sollte?