zuletzt aktualisiert: Oktober 26, 2024
Wir haben einen Weihnachtswichtel. Erst wollte ich ihn nicht einziehen lassen. Nun möchte ihn hier niemand mehr missen. Ein Weihnachtswichtel passt für uns viel besser in die Weihnachtszeit als ein Adventskalender! Warum, das verrate ich in diesem Artikel. Außerdem: Was den Brauch mit der Wichteltüre so besonders macht und ganz viele praktische Tipps, wie auch ihr eine unvergessliche und entspannte Zeit mit dem Weihnachtswichtel erlebt.
Inhaltsverzeichnis
Was den Weihnachtswichtel so besonders macht
Inspiration aus Skandinavien ist schon länger im Trend. Erst haben viele von uns ganz hygge Tee mit Freunden im Kerzenschein getrunken, dann waren Deko und Einrichtungsgegenstände im Skandi-Stile hoch im Kurs. Irgendwie kein Wunder, dass sich nun auch Nisse, Kalle und Lasse in unseren Wohnungen breit machen. Bei den drei Gesellen handelt es sich um Weihnachtswichtel bzw. um deren beliebteste Namen.
Seit ein paar Jahren wird regelmäßig zur Weihnachtszeit Instagram mit niedlichen Wichteltüren geflutet. Nicht wenige machen regelrechte Kunstwerke aus den kleinen Szenerien für ihren Wichtel. So süßt das auch aussieht – ich wollte ursprünglich eigentlich bei den Klassikern aus meiner Kindheit bleiben: Adventskalender, gemütliches Zusammensitzen am Adventskranz und schöne Weihnachtsgeschichten lesen. Dann ist es doch etwas anders gekommen…
Wie heißt der Weihnachtswichtel? Die 30 schönsten Namen für Weihnachtswichtel
Unseren Weihnachtswichtel habe ich kurzerhand Tomte getauft. So werden die Haus-Wichtel klassischerweise in Schweden genannt. Tomte Tumetott (Werbelink) aus dem gleichnamigen Buch von Astrid Lindgren kenne ich schon seit meiner Kindheit. Da ich solche Geschichten auch gerne meinen Kindern vorlese passte es, unseren Weihnachtswichtel genauso zu nennen. Weitere schöne Namen für Weihnachtswichtel sind:
Weihnachtswichtel-Namen
- Nisse
- Kalle
- Nils
- Snorre
- Olaf
- Matti
- Knut
- Lasse
- Finn
- Gustav
- Unne
- Tontu
- Anders
- Bosse
- Viggo
Namen für Wichtelinen
- Liv
- Alva
- Senja
- Swea
- Lumi
- Runa
- Elda
- Smilla
- Finja
- Jördis
- Linnea
- Solveig
- Alma
- Auri
- Freya
Unser Weihnachtswichtel zieht ein
Der Umzug ins neue Haus war die Gelegenheit. Alles war noch ungewohnt, unfertig und recht ungemütlich. Da wäre es doch schön, den Kindern die Vorweihnachtszeit (und das neue Haus) dadurch zu versüßen, dass uns hier ein winziger Wicht durch die Weihnachtszeit begleitet. Welche Überraschung also, als zu Beginn der Adventszeit plötzliche eine winzige Türe an der frisch tapezierten Wand auftauchte.
Die Kinder waren absolut begeistert. Und auch ich bekam immer mehr Freude an unserem Weihnachtswichtel. Nach Weihnachten waren wir alle richtig traurig, als unser Tomte ankündigte, sich nun bis nächstes Jahr zu verabschieden. Vergessen haben ihn die Kinder all die Monate nicht, schon im Spätsommer sagte das große Kind plötzlich wie aus dem Nichts, dass sie schon sehr hofft, dass im Advent unser Weihnachtswichtel wieder kommt.
Und der steht schon in den Startlöchern. Denn unser Weihnachtswichtel gehört jetzt fest zur Weihnachtszeit dazu.
Weihnachtswichtel toppt Adventskalender
Ähnlich wie ein Adventskalender, ist auch der Weihnachtswichtel super, um Kinder die Wartezeit aufs Christkind zu verschönern. Dazu gehören kleine Überraschungen und Geschenke für die Kinder. Das Allerschönste ist aber die besondere Magie der Vorweihnachtszeit.
Der Weihnachtswichtel macht den Advent zu einer besonders magischen Zeit.
Die Vorstellung, dass da ein kleiner Wicht sein Unwesen treibt. Dass da nachts jemand durchs Haus huscht, der direkten Kontakt zum Christkind hat… Gerade bei kleinen Kindern ist die Phantasie kaum zu stoppen, die eine Wichteltüre an der Wand hervorruft.
Vorteile der Wichteltüre gegenüber dem Adventskalender
Adventskalender sind super. Das muss ich einfach zuallererst einmal festhalten. Auch bei uns gibt es jedes Jahr welche. Schon alleine aus einem Grund: Der Adventskalender macht es Kindern sichtbar, wie viel Zeit bis zum Heiligabend verbleibt. Deshalb würde ich auf einen Kalender nicht verzichten. Dafür tut es aber ganz wunderbar eine Adventsspirale, ein Adventskalender mit Bildern, oder ein Mini Abreiß-Kalender neben der Wichteltüre.
Ansonsten waren uns Adventskalender in den letzten Jahren – mit kleinen Kindern – oft schnell einfach zu viel des Guten. Ein Adventskalender mit Päckchen für jeden Tag – und wenn es nur eine kleine Schokolade enthielt – war meistens ab Nikolaus einfach too much.
Ein Jahr habe ich also auf einen Aktivitäten-Adventskalender gesetzt. „Zeit statt Zeug“ war mein Motto, mit dem der Advent zu einer ganz besonderen Zeit werden sollte. Und es war im Großen und Ganze auch richtig schön. Allerdings war auch das einfach zu viel. Obwohl ich viele Dinge reingenommen hatte, die man im Advent eh meist macht, kam ich zwischenzeitlich in Stress. Da waren die Kinder nach einem vollen Tag selbst dazu zu müde, einfach gemütlich Punsch zu trinken. Oder ich dachte am Vorabend, dass der nächste Tag perfekt wäre, um gemeinsam eine große Backaktion zu starten, aber dann hatten die Kinder einfach keine Lust.
Deshalb liebe ich die abwechslungsreiche Mischung, die ein Weihnachtswichtel mitbringt und mit der die Adventszeit besonders kurzweilig, magisch und entspannt wird.
Da gibt’s mal eine Inspiration für eine schöne Aktivitäten, vielleicht eine kleine Überraschung oder eine Aufgabe. Dann aber wieder hat der Weihnachtswichtel einfach nachts einen kleinen Streich ausgeheckt oder irgendwo seine Spuren hinterlassen.
Natürlich muss man erst einmal mindestens 24 Ideen sammeln. Weihnachtswichtel Tipp: Lieber einige mehr, damit man immer schön Auswahl hat. Diese kann man dann aber so einsetzen, wie es gerade gut passt. Und wenn wir eine Aktivität nicht schaffen, dann macht der Wichtel die nächsten Tage eben einfach Streiche oder verändert etwas an seinem Zuhause – da gibt’s dann auch mal Tage, an denen man einfach nur ein bisschen schauen und staunen darf.
Wie funktioniert das mit dem Weihnachtswichtel? Details zum Ablauf
Jede Familie hat ihren eigenen, ganz individuellen Weihnachtswichtel. Vorgaben, wie genau das mit ihm und seiner Wichteltüre abzulaufen hat, gibt es nicht. Das Schöne ist, dass ihr euch euren Wichtel und seine Geschichte so ausdenken könnte, wie er am besten zu Eurer Familie passt. Nachfolgend gebe ich ein paar Beispiele, wie das mit dem Weihnachtswichtel ablaufen kann.
Eine Wichteltüre entsteht
Zu Beginn der Adventszeit oder auch schon einige Tage vorher, beginnt der Weihnachtswichtel sein Zuhause zu bauen. Dort, wo später die Wichteltüre angebracht werden soll, stehen dann ein paar Baustellenschilder und es liegt etwas Bauschutt auf dem Boden. Jetzt steht erst einmal das Beobachten und Staunen im Fokus. Jeden Morgen, wenn die Kinder aufwachen, hat sich an der Wichtel-Stelle etwas getan. Die Türe erscheint, vielleicht ein paar Tannenbäume, Umzugskisten werden abgestellt und die Szenerie entsteht.
Wenn der Weihnachtswichtel zum ersten Mal einzieht, macht es Sinn recht früh schon einen Brief vom Wichtel dazuzulegen. So können die Kinder die Situation einordnen und auch direkt die „Spielregeln“ kennenlernen (auf keinen Fall die Wichteltüre zu öffnen versuchen, sonst verschwindet der scheue Wichtel direkt wieder). Tipp: Gerade bei kleinen Kindern klappt es auch gut, Dinge bei Bedarf erzählerisch einfließen zu lassen. „Stopp, nicht anfassen. Ich glaube, das könnte von einem Wichtel sein, und die sind sehr scheu…“
33 Ideen für Weihnachtswichtel – Streiche, Aufgaben, Deko
Weihnachtswichtel Streiche
- Der Weihnachtswichtel mal dem Obst Gesichter – oder klebt auf Orangen, Äpfel und Co. Kulleraugen
- Der Weihnachtswichtel hat eine kleine Süßigkeit (die, die Kinder vom Nikolaus bekommen haben) stibitzt. Nur noch das leere Papier und ggf. eine kleine „Sorry, ich musst das einfach probieren…“ Notiz sind noch da. Je nachdem kann der Wichtel dann als Wiedergutmachung am nächsten Tag eine neue Nascherei mitbringen.
- Der Wichtel hat eine Kerze vom Adventskranz versteckt (Kinder müssen suchen) und stattdessen einen Apfel auf den Kranz gesteckt.
- Der Wichtel hat eine kleine Party gefeiert/ein Buch vorgelesen. Am Morgen sitzen alle Kuscheltiere noch in einem großen Kreis.
- Der Weihnachtswichtel versteckt Nüsse in den Schuhen der Kinder – so dass sie am Morgen beim Anziehen daran stoßen.
- Der Wichtel hat in der Nacht die Ärmel der Kinderjacken verknotet
- Der Weihnachtswichtel hat sich des Nachts im Haus umgesehen und winzige Fußspuren (aus Mehl) hinterlassen.
- Am Morgen hat das Toilettenpapier plötzlich ein Sternenmuster (eingeschnitten). Fußspuren lassen darauf deuten, wer das war.
- Der Wichtel hat sich in der Küche ein bisschen Mehl/Zucker etc. geborgt und ein ganz schönes Gekrümmel hinterlassen – inkl. Fußspuren.
- Der Wichtel musste für Weihnachten üben und hat die kompletten Frühstücksutensilien eingepackt.
Wichtel-Magie: Der Wichtel legt ein winziges Buch und etwas Zauber-Glitzer bereit. Die Kinder bestreuen das Buch – und über Nacht wächst es zu einem Buch in Originalgröße. Unser aktuelles Lieblings-Adventsbuch (Affiliate-Link).
Aufgaben, zu denen der Weihnachtswichtel auffordern kann:
- „Puh ist das kalt hier. Könnt ihr mir bitte ein bisschen Feuerholz sammeln?“ -> Perfekt um die Kinder zu einem kleinen Spaziergang zu motivieren.
- „Ich brauche noch eine kleine Zudecke, Teppich etc.“ -> die Kinder dürfen für den Wichtel was basteln.
- „Heute Nacht bin ich über die Eisenbahn, das Lego etc. gestolpert. Räumt bitte mal ein bisschen auf.“
- Vor Nikolaus: „Schuhe putzen nicht vergessen!“
- „Legt mir Euren Wunschzetteln hin, dann bringe ich den heute Nacht zum Christkind.“
- Zaubersamen: „Pflanz diese ein und staunt!“ -> Am nächsten Morgen stecken Lolies in der Erde.
- „Ich liebe Weihnachtslieder. Könnt ihr mir heute Abend vor meiner Türe ein paar vorsingen?“ / Alternativ: Eure Lieblings-Weihnachtsgeschichte vorlesen.
- Angefangenes Bügelperlenbild. „Leider habe ich das nicht fertig geschafft. Macht ihr das für mich?“
- „Ich liebe Weihnachtsplätzchen. Backt ihr was für mich?“ Alternativ hat der Wichtel mit einem süßen Wichtel-Backset gebacken und motiviert die Kinder, es ihm gleich zu tun.
- „Wem möchtet ihr zu Weihnachten eine Freude machen? Nehmt Euch doch heute Zeit und basteln ein schönes Geschenk.“ Evtl. auch schon Ideen nennen/Material bereitlegen wie z.B. Bienenwachs zum Kerzenbasteln.
- Mini Geschenke, Papier etc. liegen noch herum: „So langsam wird es Zeit die Geschenke einzupacken. Habt ihr Eure schon verpackt?“
- „Helft ihr mir den kleinen Tannenbaum vor meiner Türe zu schmücken?“ -> Kinder bringen Lichterkette an und/oder basteln Mini-Kugel, Sterne etc.
- „Malt ihr mir ein Bild von Euch?“ Das Bild einscannen, in Mini-Klein ausdrucken und für die staunenden Kinder neben die Wichtel-Türe hängen.
Was hat der Weihnachtswichtel heute Nacht gemacht? Änderungen an der Wichteltüre
- Umzugskartons stehen vor der Wichteltüre
- Möbel werden vor der Türe aufgestellt: Tisch, Bank, Schaukelstuhl o.ä.
- Ein Weihnachtskranz hängt an der Türe
- Der Wichtel hat ein Feuer gemacht – Mini Lagerfeuer, evtl. mit Marshmallow-Stab
- … gestrickt – Mini-Strickzeug, evtl. liegt auch schon ein Wollpulli daneben
- …Plätzchen gebacken – Rührschüssel, Zutaten und Backbleche stehen noch auf em Tisch
- …. Geschenke eingepackt – Mini Geschenke liegen unter seinem Baum
- …. gelesen – Mini Brille und Zeitung oder Buch liegen auf dem Tisch
- … seinen Baum weihnachtlich geschmückt
- … war Schlittenfahren – ein Minischlitten steht vor der Türe, einige Schneeflocken liegen drum herum.
Wann zieht der Weihnachtswichtel wieder aus? Wir verabschieden unseren Tomte
Nach Weihnachten zieht der Wichtel wieder aus. Auch hier gibt es kein festes Datum, sondern jede Familie handhabt das so, wie sie gerne möchte. Manche sind so begeistert von ihrem Wichtel, dass sie ihn das ganz Jahr über bei sich wohnen lassen oder zu weiteren Festen wie Ostern wieder einsetzen. Auch wenn es uns allen schwer gefallen ist war für mich klar: Nach Weihnachten geht unser Wichtel wieder. Er soll etwas ganz Besonderes sein und der Adventszeit eine spezielle Magie verleihen.
Die Kinder haben auf Heiligabend hingefiebert, deshalb hat unser Tomte am 24. Dezember einen Brief hinterlassen, dass es nun ja soweit ist, und er wieder zurück in seinen Wichtelwald muss. Wir haben ihm dann auch noch einen Abschiedsbrief geschrieben. Danach verschwanden innerhalb von zwei Nächten erste seine Sachen und dann die Wichteltüre. Für die Kinder war das ein guter Zeitpunkt, weil sie sich so über Weihnachten freuten, dass der Auszug nicht allzu schlimm war.
Eine schöne Alternative finde ich, wenn der Wichtel die Familie noch ins neue Jahr begleitet und zum Beispiel bis nach Dreikönig bleibt.
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Was für Kinder so schön magisch ist, bedeutet für Eltern etwas Aufwand und Planung. Daher hier noch ein paar Tipps für eine entspannte Adventszeit mit dem Weihnachtswichtel.
Wie oben schon geschrieben empfehle ich, mehr als 24 Ideen vorzubereiten und diese dann nach Bedarf einzusetzen. Praktisch ist z.B. kleine Briefe zu den Streichen und Aufgaben schon vorzuschreiben und auszudrucken. Außerdem ist es sinnvoll, benötigtes Zubehör rechtzeitig bereit zu legen.
Wer mit dem Weihnachtswichtel startet, muss aber nicht direkt eine große Shopping-Tour machen. Wir haben ganz einfach angefangen, mit wenigen selbst-gemachten Accessoires. Die Wichteltüre sowie die Treppe, einen kleinen Tisch und Bank hat ein Opa gebaut. Den Türkranz habe ich aus glitzernden Pfeifenputzern gebastelt. Erst im nächsten Jahr kamen dann weitere Details wie ein kleines Backset dazu.
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Darin findest Du Wichtel Ideen und Streiche für jeden Tag. Ohne Kopfzerbrechen eine ganz entspannte Adventszeit mit Wichtel erleben.
2 Kommentare
Hallo danke für die tollen Ideen 🙂
Woher habt ihr denn das Minibuch? (um es später groß zu zaubern)
LG Jenny
Vielen lieben Dank, das freut mich, dass Dir die Ideen gefallen 🙂
Das Minibuch habe ich selbst gebastelt. Du kannst einfach ein paar Seiten fotografieren und miniklein ausdrucken. Oft gibt es auf Online-Seiten außerdem eine Vorschau. Da kann man alternativ Screenshots von den einzelnen Seiten machen und diese ausdrucken. Die kleinen Ausdrucke habe ich dann einfach ausgeschnitten und ein paar Seiten zusammengeklebt. Viel Spaß und LG, Reise-Mama Wibke