Vietnam mit Kindern – Erfahrungen und Reise-Tipps für den Familienurlaub in Vietnam

Erfahrungen und Tipps Vietnam mit Kindern bereisen

Vietnam mit Kindern zu bereisen ist wunderschön und das Land für einen Familienurlaub perfekt – wenn man ein paar Dinge beachtet. Die Vietnamesen sind extrem kinderfreundlich und das Land bietet zahlreiche schöne Reiseziele mit Kindern. Trotzdem habe ich vor unserem Familienurlaub auch negative Berichte gelesen. Vor allem die Art, wie in Vietnam mit Kindern umgegangen wird und gefährliche Verkehrsverhältnisse wurden immer wieder genannt. 

Meine Meinung: Wie bei anderen Fernreisezielen auch, sollte man sich vorab klar machen, was einen in Vietnam mit Kindern erwartet. Genau das haben wir getan, uns für das Land entschieden und – so viel sei direkt verraten – es nicht bereut. 

Unsere Erfahrungen in Vietnam mit Kindern

Vietnam als Familienreiseziel

Beeindruckende Landschaft, angenehmes Klima im März und sicher: So sollte unser Reiseland sein. Eigentlich hätte Thailand gut gepasst, aber eine Thailand Rundreise mit Kindern haben wir schon während unserer zweiten Elternzeitreise gemacht und wir lieben es neue Länder zu entdecken. Nach einiger Recherche fiel unsere Wahl auf Vietnam. 

Vietnam ist landschaftlich ein äußerst vielfältiges Land. Hier findet man bergige Regionen, genauso wie das tropische Mekong Delta und jede Menge Traumstrände. Auch kulturelle Sehenswürdigkeiten sind zahlreich vorhanden. 

Mit kleinen Kindern steht bei uns mehr das Thema Badeurlaub als Kulturreise im Vordergrund. Perfekt also, dass sich Vietnam lang und recht schmal am Südchinesischen Meer entlangstreckt. So ist es meist nicht allzu weit bis zu einem Strand. 

Vietnam gilt außerdem als sicheres Reiseziel. Es gibt insgesamt wenig Kriminalität und vor allem die Gewaltkriminalität gegen Ausländer ist niedrig. Natürlich sollte man auch hier auf seine Wertsachen aufpassen und nicht leichtgläubig jedem erstbesten Vertrauen. Wir haben uns auf unserer Vietnamreise jederzeit sicher gefühlt und viele sehr freundliche und hilfsbereite Menschen kennengelernt.

Mehr zum Klima, der besten Reisezeit und warum wir uns für eine Route von Süd nach Nord entschieden haben, habe ich im Artikel Vietnam Rundreise – unsere individuelle Route für 4 Wochen geschrieben.

Kleinkinder in Vietnam beim Schaukeln am Strand

Mit Kindern nach Vietnam reisen – An- und Einreise

Anreise

Wir haben einen Direktflug mit Vietnam Airlines von Frankfurt am Main nach Ho-Chi-Minh-City gebucht. Für uns war das absolut perfekt. Die Flugzeit war so, dass die Kinder erst noch ein bisschen wach waren und nach dem Abendessen im Flugzeugt dann die meiste Zeit verschlafen haben. Auch auf dem Rückflug hatten wir einen sehr entspannten Nachtflug.

Einreise

Wer nach Vietnam einreisen möchte braucht einen Reisepass – auch Kinder. Aktueller Stand ist, dass ein Kinderreisepass akzeptiert wird. Wir hatten damit beim Visum-Beantragen ein paar Probleme, bei der Einreise dann aber gar nicht. Auch ein verlängerter Kinderreisepass hat funktioniert. Das Thema hat sich allerdings bald erledigt, weil in Deutschland seit 2024 keine neuen Kinderreisepässe ausgestellt werden. 

Als wir im Februar 2023 nach Vietnam eingereist sind, braucht jeder, der länger als 15 Tage im Land bleiben wollte, ein Visum. Mich hat es einige Nerven gekostet, bis wir unser e-Visum hatten und ich hatte schon eine Liste mit Tipps zusammengeschrieben. Inzwischen ist es so, dass man bis zu 45 Tage ohne Visum Urlaub im Land machen kann (Stand Januar 2024). Ich denke die allermeisten brauchen also kein Visum mehr. Informiere Dich auf jeden Fall rechtzeitig vor der Einreise auf offiziellen Seiten, was der aktuelle Stand ist. 

Vietnam mit Kindern – auf eigene Faust vs. geplante Reise

Wir haben Vietnam komplett auf eigene Faust und spontan bereist. Für die ersten vier Nächte hatten wir vorab von Deutschland aus ein Hotel gebucht. Danach haben wir alle Unterkünfte und Innlandreisen kurzfristig ausgesucht. Ich bin ehrlich: Das ist zwischenzeitlich auch anstrengend, sich nach einem langen Tag abends noch hinzusetzen und die Weiterreise zu organisieren. Wer eine fertig geplante Reise bucht, ist in dieser Hinsicht sicherlich entspannter unterwegs. Auch wer gerne vorab genau weiß, wie er von A nach B kommt und wann er wo übernachtet, ist mit einer organisierten Reise gut beraten. 

Für uns der große Vorteil an einer individuell geplanten Vietnam Reise mit Kindern ist: Die große Flexibilität. 

Wir haben bislang auf jeder Reise mit Kindern unterwegs unsere Pläne geändert. Eigentlich geplante Stationen ausgelassen, die Zeitplanung verschoben und bei der Hotelauswahl neu Prioritäten gesetzt. Ich finde es super angenehm, wenn man sich dann nicht an einen festen Plan halten muss, sondern die Reise so gestalten kann, wie es gerade am besten für die Familie ist. 

Kinder finden schnell Anschluss in Ietnam

Kulturschock minimieren – Ankommen in Vietnam

Wir waren schon häufiger in Asien und egal ob mit Kindern oder ohne – die ersten Tage können für uns Europäer eine ganz schöne Herausforderung sein. Unzählige Geräusche, unbekannte Gerüchte und in den Großstädten wahnsinnig viele Menschen und Mofas. Kurz: Chaos für alle unsere Sinne.

Deshalb ist unsere Strategie und einer meiner wichtigsten Tipps für Asien mit Kindern: In Ruhe ankommen!

Nicht direkt in einer Großstadt starten, sondern erst einmal eine schöne Unterkunft an einem Strand wählen. Bei unserer Vietnamreise mit Kindern sah das konkret so aus, dass wir von Ho-Chi-Minh-City direkt weiter geflogen sind nach Phu Quoc. Die ersten vier Nächte haben wir auf der Insel verbracht und viel Strand-Zeit genossen. So konnte sich die ganze Familie in Ruhe an das Klima, an Land und Leute gewöhnen. 

Kulturschock vermeiden in Vietnam mit Kindern

In Vietnam mit Kindern reisen

Wir haben eine Rundreise durch Vietnam gemacht und in vier Wochen über 2.000 Kilometer zurückgelegt. Einfach wäre das sicherlich mit ein paar Inlandsflügen gewesen. Es gibt zahlreiche und preiswerte Flugverbindungen innerhalb Vietnams. Wir wollten aber nicht nur schnell von A nach B kommen, sondern viel vom Land sehen. Deshalb haben wir uns gegen Inlandflüge entschieden. Stattdessen waren wir unterwegs mit: 

  • Öffentlichen Bussen
  • Nachtzügen
  • Fähren
  • Taxis

Unser Bevorzugtes Reisemittel? Schwer zu sagen! 

Bei den Bussen haben wir mehrfach Liegebusse erwischt. Das war für uns das erste Mal und etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man Fahrten am Tag die ganze Zeit liegen muss. War aber ok. Wir haben oft die Fläche ganz hinten im Bus bekommen. Dort sind 5 Liegen direkt nebeneinander, die wir dann aber immer für uns als Familie hatten. Das fanden die Kinder immer lustig.

Ich hatte vorab die wildesten Storys über Busfahrten in Vietnam gelesen. Bei uns war es immer ok. Klar fahren die Busfahrer anders, als wenn einer von uns das Gefährt gesteuert hätte, aber es war nie so, dass wir Angst hatten. Und es wurden immer mehr als genug Pausen an Raststationen gemacht, an denen es Toiletten und die Möglichkeit gab, Verpflegung zu kaufen. 

Als Familie im öffentlichen Bus in Vietnam

Die Nachtzüge in Vietnam sind auf jeden Fall ein Erlebnis und eine gute Möglichkeit, längere Strecken zurückzulegen. Unsere erste Fahrt war für mich totaler Horror. Das Abteil schmutzig, nachts laut, immer wieder ging die Tür auf und Krabbeltiere waren unterwegs. Bei unserer zweiten Fahrt haben wir einen deutlich neueren Zug erwischt. Hier war die Fahrt absolut ok und es richtig schön, am Morgen durch das Fenster zu beobachten, wie Vietnam aufwacht. Unsere Kinder sind beim Schlafen zum Glück nicht geräuschempfindlich oder besonders anspruchsvoll und haben auf beiden Fahrten ganz gut geschlafen. 

Im Nachtzug gibt es Abteile zum Schlafen in Vietnam

Achtung, bei Touristen in Vietnam ist es beliebt, genauso wie die Einheimischen auf einem Moped durch die Gegend zu brausen. Was vielen nicht bewusst ist: Die allermeisten der verliehenen Mopeds dürfen mit einem Führerschein Klasse B gar nicht gefahren werden. Außerdem sollte man einen internationalen Führerschein dabeihaben. Ich habe vermehr von Polizeikontrollen gelesen, bei denen Touristen ziemlich willkürlich hohe Strafzettel ausgestellt wurden (wenn der Führerschein passt, dann wurde zu schnelles Fahren beanstandet). Deshalb wollte ich das Risiko in Vietnam nicht eingehen selbst zu fahren.

Kinder in öffentlichen Verkehrsmitteln in Vietnam

Vietnam ist sehr kinderfreundliche – das gilt auch bei den Ticketpreisen in den unterschiedlichen Transportmitteln. Kinder bis fünf Jahre können meisten kostenlos mitfahren. Achtung, sie bekommen dann allerdings auch keinen eigenen Platz. 

Wir haben für unsere Kleine davon immer wieder gebraucht gemacht – sie saß eh gerne bei uns Eltern auf dem Schoss. Fast immer haben wir aber für sie auch einen Sitz bekommen, sei es indem wir im Bus die ganze hintere Reise für uns hatten oder auf der Fähre sich alleinreisende Einheimische so umgesetzt haben, dass wir vier Plätze nebeneinander nutzen konnten. 

Der Verkehr in Städten in Vietnam ist turbulent

In Vietnam mit Kindern im öffentlichen Straßenverkehr

Wie auf unseren anderen Reisen haben wir auch in Vietnam mit den Kindern einige Strecken zu Fuß zurückgelegt. Sei es, um vom Hotel zu einer Sehenswürdigkeit zu kommen (wenn wir die Strecke eigentlich zu kurz fanden, um ein Taxi zu nehmen) oder um einfach ausgiebig die Umgebung zu erkunden. Gerade in ländlicheren Regionen gibt es eigentlich nie Gehwege. In Städten sind sie meist vorhanden, dafür ist sehr viel Verkehr. Heißt: Wir haben sie immer an die Hand genommen und waren besonders wachsam. Wie in vielen Ländern hatte ich auch in Vietnam den Eindruck, dass im Straßenverkehr im Zweifelsfall der Stärkere Vorfahrt hat und alle anderen irgendwie ausweichen müssen. 

Ausnahme ist, wenn man in der Stadt eine Straße überquert. Das funktioniert in Vietnam so, dass man einfach gemütlich losgeht und die Unmengen an Roller dann um einen außenherum fahren. Ja, das kostet als Europäer ganz schön Überwindung. Wenn möglich haben wir also einen Moment abgepasst, an dem die Straße nicht ganz so voll war und dann die Kinder nah an sich rannehmen oder die Kleinen noch besser auf den Arm und los geht’s. 

Kinderwagen oder Buggy hatten wir nicht dabei und das macht aus meiner Sicht auch wenig Sinn (dazu unten mehr). Wir haben unsere Kinder viel einfach auf den Schultern getragen, wenn sie nicht mehr gehen wollten. 

In einigen Regionen ist es in Vietnam auch super, ein Fahrrad zu leihen und damit die Region zu erkunden. Es gibt dort dann auch viele Fahrradverleihe. Bei uns war das Problem allerdings, dass wir zwei Fahrräder mit Kindersitz wollten. Und da mussten viele Anbieter dann passen. Kinder, die keine Babys mehr sind, sitzen in Vietnam eher auf einem gepolsterten Gepäckträger. Für die Füße gibt es auch was zum Aufstellen. Nachdem ich vorab allerdings mitbekommen hatte, dass ein europäisches Kind auf so einem Gefährt einen Fuß in die Speichen bekommen hat und ins Krankenhaus musste, wollte ich das auf keinen Fall ausprobieren. Wir haben also letztendlich nur einmal Fahrräder mit zwei Kindersitzen gemietet und ansonsten viel zu Fuß zurückgelegt. 

Verschiedene Transportmittel als Familie in Vietnam nutzen
Wir reisen ohne Buggy und Kinderwagen

Hotelzimmer für Familien in Vietnam buchen

In Vietnam ist es – wie in vielen anderen asiatischen Ländern – super einfach, ein Zimmer für die ganze Familie zu buchen. Wir haben eine Low Budget Reise gemacht und uns fast immer für sehr preiswerte Unterkünfte entschieden. Die waren dann meist sehr einfach, aber immer sauber. 

Dort, genauso wie im höheren Preissegment, gibt es richtig viele Zimmer mit zwei großen Doppelbetten. Ich finde das absolut perfekt. Die Kinder haben in dem einen und wir Erwachsene in dem anderen Bett geschlafen. So waren wir auch Nachts immer in der Nähe der Kinder. 

Wir hatten übrigens in jeder Unterkunft, auch in der einfachsten, eine westliche Toilette. Aber aufpassen: Klopapier darf in Vietnam nicht ins Klo, das kommt in einen Mülleimer daneben.

Mein Tipp: Die Unterkünfte über Agoda (Werbelink) buchen. Hier ist es problemlos möglich nach einem Zimmer für vier Personen zu suchen und man bekommt zahlreiche passende Angebote angezeigt. (Bei Booking passiert es regelmäßig, dass die Suchmaschine vorschlägt zwei Zimmer zu buchen). Außerdem bekamen wir bei Vergleichen über Agoda meist auch die günstigeren Preise.

In Vietnam mit Kindern ein passendes Hotel finden

Essen und Trinken als Familie in Vietnam 

Ähnlich wie bei den Unterkünften waren wir auch bei den Restaurants im eher unteren Preissegment unterwegs. Kleine Restaurants und Garküchen am Straßenrand, Snack-Stände und vor allem die Märkte waren unsere erste Anlaufstelle. Was wir alle geliebt haben: super leckere, frische Früchte von Mangos über Ananas und Wassermelone bis hin zu Bananen. Oft haben wir als Frühstück oder Mittagssnack einfach eine große Portion Obst aufgeschnitten. Eine super leckere Zwischenmahlzeit sind außerdem die Bánh mì – gut belegte Baguettes aus Reismehl. Gut angekommen ist auch süßes, meist in Fett gebackenes Gebäck, das immer wieder an Straßenecken verkauft wurde.

Kinderfreundliche Vietnamesen überall - hier am Straßenstand mit Snacks

Wenn es um richtiges Essen geht, wurde es schwieriger. Die Vietnamesische Küche ist für eine Vielzahl an leckeren Gerichten bekannte. Die Gaumen unserer Kinder sind aber wenig experimentierfreudig. D.h. wir haben fast immer gebratenen Reis oder gebratene Nudeln mit Gemüse gegessen. Unsere Extrawünsche (nur bestimmtes Gemüse im Reis…) war nie ein Problem – wenn wir denn irgendwie verstanden wurden. Auch Pommes und Pizza wurde fast überall angeboten. Das war aber vergleichsweise teuer und hat selbst den Kindern nicht richtig geschmeckt. 

Was mit Kindern in Vietnam essen? Tipps und Erfahrungen
Tipps für den Familienurlaub in Vietnam

Unsere Erfahrungen in Vietnam mit Kindern

Dass Vietnam kinderfreundlich ist, habe ich schon mehrfach erwähnt. Was man unbedingt auch wissen muss: Die Vietnamesen lieben Kinder. Und westliche, ganz besonders blonde Kinder, sind ein absolutes Highlight. Bedeutet, zahlreiche Menschen möchten die Kinder anfassen und vor allem Fotos mit ihnen machen. 

Wir haben nach der Landung in Vietnam kaum das Terminal verlassen, als sich auch schon die erste Person direkt vor uns hinstellte und ihr Smartphone auf die Kinder richtete. Später waren gerade richtig aus unserem Hotel raus, als uns auch schon eine kleine Frauengruppe umringte und unbedingt Fotos mit den Kindern im Arm machen wollte.

Vor allem im Süden waren unsere Kinder begehrte Foto-Objekte – in sehr touristischen Städten wie Hoi An und generell in der nördlichen Hälfte von Vietnam wurde das deutlich weniger. 

Fremde, die einfach ungefragt die Kinder fotografieren, anfassen und am besten noch umarmen wollen – das ist für unsere Verständnisse schwierig.

Sich darüber aufregen, dass das gar nicht geht, ist aus meiner Sicht allerdings auch nicht ok. Ich bin der Meinung: Wenn wir uns entscheiden in ein anderes Land zu reisen, dann sollten wir auch bestmöglich versuchen, uns der dortigen Kultur anzupassen.

Praktisch hat das für uns bedeutet: Wir haben den Kindern erklärt, dass sie den Menschen eine richtig große Freude machen, wenn diese ein Foto mit ihnen machen dürfen. Dass es aber auch ok ist, wenn sie einfach weggehen, wenn sie gar nicht möchten. 

Auf der anderen Seite bedeutet diese große Kinderliebe aber auch, dass unsere Mädels immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten beschenkt wurden. Ein paar Kekse bei einer Sehenswürdigkeit, eine kleine Packung Chips beim Warten auf den Bus oder sogar ein Eis zum Nachtisch im Restaurant. Es reichte sogar soweit, dass an einem Streetfood Stand eine andere Kundin drauf bestand, unseren Einkauf für die Kinder zu zahlen – wir hatten vorab keinerlei Kontakt mit ihr, sie fand die Mädels einfach so süß, wie sie hinterher sagte. 

Vietnam mit Kindern Kultur kennenlernen
Kinder stehen in Vietnam im Mittelpunkt
Kinder lernen in Vietnam andere Kultur kennen

Vietnam mit Kindern: Unsere wichtigsten Tipps auf einen Blick

1. In Ruhe ankommen

Raus aus dem Flieger und rein ins Getümmel einer Asiatischen Großstadt? Das ist auch für uns Erwachsene oft eine echte Herausforderung. Wir planen unsere Reisen daher wenn irgendwie möglich so, dass wir erst einmal entspannt und in Ruhe ankommen können. Für Vietnam mit Kindern hat das bedeutet, dass wir nach unserem Direktflug von Frankfurt nach Ho-Chi-Minh-City direkt weitergeflogen sind auf die Insel Phu Quoc. Hier haben wir uns in einem Hotel am Strand in Ruhe an das Klima und die Zeitumstellung gewöhnt und langsam die neue Kultur kennengelernt. 

2. Sich vorab zumindest ein bisschen mit der Kultur vertraut machen

… und ganz besonders mit der Rolle von Kindern. Wer überrascht wird, dass die Kleinen plötzlich wie Promis behandelt werden, ist erst einmal irritiert. Wenn man schon weiß, was einen erwartet, kann man viel besser mit der Situation umgehen. 

3. Eine Mischung aus Standurlaub und Sightseeing planen

Kinder sind natürlich unterschiedlich, die meisten spielen allerdings deutlich lieber am Strand, als sich eine Stadt anzuschauen oder einen Tempel zu besichtigen. Vietnam hat richtige Traumstrände, allerdings finde ich das Land viel zu spannend, als den ganzen Urlaub nur am Meer zu verbringen. Daher ist für Familien die Mischung „ein bisschen Sehenswürdigkeiten und dazwischen viel Strand“ perfekt. 

4. Die Reise-Geschwindigkeit flexibel den Kindern anpassen

Wie oben geschrieben ist unsere Art im Backpacker-Style und sehr spontan zu reisen nicht für jeden etwas. Wenn möglich ist unser Tipp dennoch so zu reisen, dass man jederzeit spontan auf die Bedürfnisse der Familie reagieren kann (also Unterkünfte und Transport nicht alles vorab buchen, sondern flexibel entscheiden, wo man wie lange bleiben möchte).

5. Vorab informieren, welche Sehenswürdigkeiten

… man mit (kleinen) Kindern anschauen möchte. Coconut Gefängnis auf Phu Quoc, Folterkammern auf Con Dao, Vietcon-Tunnel bei Ho-Chi-Minh-City oder Museen mit zu viel anschaulichem Material sind meiner Ansicht absolut nichts für einen Familienurlaub. Je nach alter der Kinder ist es natürlich durchaus sinnvoll, auch die Geschichte des Landes näher zu bringen. Ich würde aber genau überlegen, was altersentsprechend sinnvoll ist. 

6. Trinkflasche, Brotdose und Messer einpacken

Absolute Reise-Essentials für uns sind eine Brotdose und mindestens ein Taschenmesser, teilweise auch noch ein größeres Messer. Letzteres ist einfach unverzichtbar, wenn man viel frische Obst auf den Märkten kaufen und dann für die Kinder kleinschneiden möchte. In der Brotdose lässt es sich gut transportieren. Auch für Take-away-Food oder zum Aufbewahren geöffneter Kekspackungen, wenn es viele Ameisen gibt, sind gut schließende Dosen einfach Gold wert. 

Trinkwasser muss man in Vietnam in Flaschen im Supermarkt kaufen. Wenn wir mehr als einen Tag an einem Ort sind versuchen wir immer, größere Kanister zu besorgen und füllen uns dann für Ausflüge Wasser ab. So verbrauchen wir immerhin ein paar kleine Plastikflaschen weniger. 

7. Informiert reisen

Damit meine: Recherchiert vorab ein bisschen. Was kostet ein Taxi von A nach B etwa? Für welche Strecken gibt es Busse? Was würde mich der Ausflug kosten, wenn ich ihn online buche? Ich habe vor unserer Reise gelesen, dass sich Touristen darüber geärgert haben, dass sie oft abgezockt wurden. Ja, auch wir sind auf Taxifahrer gestoßen, die für eine kurze Fahrt einen horrenden Preis wollten. Weil wir wussten, was ca. üblich ist, haben wir danken abgelehnt und eben einen anderen gesucht.

Oder jemand (mit einem Auto) wollte uns klar machen, dass es keine öffentlichen Busse mehr gibt. Dann haben wir etwas später eben beim Essengehen nachgefragt und dort nicht nur erfahren wo der Bus fährt, sondern auch wann. Wir haben in einer Unterkunft übernachtet, da hat uns der Besitzer nicht die nachgefragten Zugtickets organisiert sondern uns gezeigt, wo wir sie am günstigsten im Internet selbst buchen können. Generell: Wer nicht gerne verhandelt, kann auch in Vietnam heute viel online buchen. Zu den gleichen Konditionen wie alle anderen auch.

Kurz: Wir haben sehr viele sehr freundliche Vietnamesen kennengelernt. Das ein oder andere „Angebot“ dankend abgelehnt. Und uns nie über den Tisch gezogen gefühlt.

Familienurlaub in Vietnam am Strand

Service: Vietnam Reiseführer

Ich informiere mich generell gerne und viel im Internet – Du wahrscheinlich auch, sonst wärst Du nicht auf meinem Reiseblog gelandet. Trotzdem habe ich auf Fernreisen immer einen Reiseführer dabei. Sollte das Internet mal nicht funktionieren, ich mal schnell auf eine Karte schauen oder mich unterwegs inspirieren lassen wollen: Ich finde es schön, einen Reiseführer bei mir zu haben. Auf unsere Vietnam-Reise haben wir den Stefan Loose Reiseführer Vietnam (Werbelink) mitgenommen und waren sehr zufrieden. Die aktuelle Ausgabe ist sogar von Ende 2023 – diese war bei unserer Reise leider noch nicht erschienen. Ich hatte mehrere Vietnam Reiseführer genauer angeschaut und mich trotzdem dafür entschieden. 

Vietnam Reiseführer Tipp

Einige Fragen erreichen mich immer wieder. Daher hier mein 

FAQ Vietnam mit Kindern

Ich würde keinen Kinderwagen oder Buggy mit nach Südostasien nehmen. Meist sind die Straßen so voll und uneben, dass man kaum einen Wagen schieben kann. Obwohl wir einen wirklich tollen Reisebuggy haben, haben wir diesen also zuhause gelassen und das nicht bereut. Kleine Kinder kann man super im Tragetuch oder einer Babytrage tragen. Gerade bei den vielen fremden Eindrücken ist das eh eine gute Idee. Wir hatten für unsere Kleinkinder einmal eine Schultertrage dabei, was ganz praktisch sein kann. In Vietnam haben wir die Kinder einfach auf den Schultern getragen, wenn sie mal nicht mehr konnten.

Auch die Frage nach dem geeignetsten Gepäckstück kommt regelmäßig. Ähnlich wie ein Buggy kann ein Rollkoffer oft nur schwierig über die unebenen Gehwege und Straßen gezogen werden. Deshalb rate ich grundsätzlich eher zu einem Backpacker-Rucksack. Diesen kann man auch gut transportieren, wenn man einmal auf einem Mofa-Taxi mitfährt oder das Gepäck in einem Reisebus verstauen muss.

Wir haben allerdings unser ganz eigenes Modell. Das sieht so aus: Der Mann muss im Notfall unser gesamtes Gepäck alleine transportieren können (so dass ich mich gegebenenfalls nur um die Kinder kümmern kann). Deshalb reisen wir, seit wir mit Kindern unterwegs sind, immer mit einem Backpacker-Rucksack und einer Reisetasche mit Rollen. Wir haben inzwischen drei lange Rundreisen so zurückgelegt und sind mit der Lösung nach wie vor zufrieden.

2 Kommentare

  1. Hallo, wie spannend dein Beitrag! Wir reisen Ende April / Anfang März mit 3 Kindern (7, 5 , 1) nach Vietnam. Meine größte Sorge ist tatsächlich ein (mehrere??) Magen Darm Infekt. Kannst du mir hierzu noch etwas schreiben? Musstet ihr da durch oder hattet ihr mit Garküchen Glück und kannst mir die Sorge davor nehmen? Ganz lieben Dank! Dein Post hat meine Reiselust auf jeden Fall größer werden lassen!

    1. Oh wie toll, da habt ihr eine tolle Reise vor Euch. Freut mich auch, dass mein Bericht die Reiselust weiter geschürt hat.
      Mit Magen/Darm hatten wir gar keine Probleme. Mir ging es einen Tag schlecht (was ich auf ein Banh Mi von einem Straßenstand geschoben habe, der Mann hat allerdings das Gleiche gegessen und hatte nichts). Die Kinder haben sich während der vier Wochen gar nichts eingefangen. Keine Ahnung, ob wir besonders robuste Mägen haben, viel Glück oder es einfach nicht so schlimm ist. Wir haben immer von Garküchen oder keinen Straßenrestaurants gegessen und ab Tag drei habe ich sogar aufgegeben und die Kinder Eiswürfel in ihre Getränke geben lassen (das lieben sie absolut). Ich denke immer es hilft, wenn man nicht komplett fährlässig ist, aber sich vor allem nicht zu viele Sorgen macht.
      Euch schon einmal eine tolle Zeit! Liebe Grüße, Reise-Mama Wibke

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