zuletzt aktualisiert: Februar 11, 2024
Phu Quoc verspricht malerische Strände, verschiedenste Sehenswürdigkeiten und ein tolles Klima. Trotzdem ist bis zuletzt nicht sicher, ob wir auf Vietnams größte Insel reisen werden. Auf zahlreichen Reise-Blogs habe ich bei meinen Recherchen gelesen, dass die tropische Insel jeglichen Charme verloren hat. Es wird von vermüllten Stränden, verrückten Touristen-Attraktionen und Massentourismus berichtet. Dann stoße ich wieder auf das Foto eines traumhaften Strandes auf Phu Quoc. Und da steht der Beschluss: Wir machen uns selbst ein Bild!
Inhaltsverzeichnis
Phu Quoc wird die erste Station unserer Vietnam Rundreise. Wir bleiben vier Nächte auf der Insel. Die ersten beiden buchen wir ein Hotel direkt am Khem Beach im Süden der Insel. Danach verbringen zwei weitere Nächte in einem Hotel im Nordwesten von Phu Quoc in der Nähe des Ong Lang Beach. Auf diese Weise können wir möglichst viel sehen, ohne allzu lange Strecken auf der fast 50 Kilometer langen und bis zu 28 Kilometer breiten Insel fahren zu müssen. Allerdings nutzen wir die Zeit hier auch, um direkt nach der Anreise aus dem deutschen Winter den Jetlag zu verarbeiten und uns an das Klima zu gewöhnen.
Ein Traumstrand so perfekt wie Eiscreme
Wir entscheiden uns dazu, unsere Vietnam Reise im Süden von Phu Quoc am Khem Beach zu beginnen. Der Strand hat das Potenzial als einer der Schönsten wenn nicht sogar DER schönste Strand der Insel zu gelten. Welcher Ort eignet sich also besser, um unsere Reise entspannt angehen zu lassen?!
Unser Hotel, das Ann Hotel & Spa, befindet sich nur wenige Minuten zu Fuß vom Khem Beach entfernt. Das Zimmer ist neu, groß und modern eingerichtet. Das Frühstück für die hiesigen Verhältnisse absolut ok. Aber das absolute Highlight ist der Strand. Lange war er als militärisches Gebiete nicht zugänglich. Das hat sich seit einigen Jahren geändert. Nun stehen hier verschiedene Hotels und ein paar richtige Luxus-Unterkünfte. Den meisten Platz nimmt das New World Phu Quoc Resort ein. Ansonsten liegt hinter dem Strand eine ganze kleine Fake-Stadt, die zu 99 Prozent leer steht.
Außer unserem Hotel befinden sich noch ein, zwei andere in den Häuserblocks. Alles andere steht leer. Ganze Straßen, in denen keine Menschenseele zu sehen ist. Schaufenster, hinter denen leer Räume liegen und weit und breit – ganz Vietnam untypisch – kein einziger Straßenverkäufer.
Während wir am Khem Beach sind, gibt es auch extrem wenige Touristen. Teilweise haben wir den großen Strand ganz für uns. Nur am Morgen und am späten Nachmittag wird es etwas belebter. Dann kommen einige Einheimische und kühlen sich im Meer ab. Dazwischen ist am Strand kaum jemand zu sehnen. Wer allerdings ununterbrochen da ist, das sind die zahlreichen „Putzkräfte“. Diese säubern pausenlos den Strand, kehren unaufhörlich die Straßen und sorgen dafür, dass alles schon fast unnatürlich sauber ist. Ein wirklich skurriles Setting.
Der Strand allerdings ist der absolute Traum. Durch einen kleinen Palmenhain gelangt man ans Meer. Der Sand ist fein, das Wasser klar und bei schönem Wetter absolut ruhig und warm. Ein Badeparadies – auch für Kinder. Die Palmen spenden Schatten, so dass man am Khem Beach problemlos länger verweilen kann.
Seinen Namen hat der Khem Beach, auch als Bai Kem bezeichnet, aufgrund des Sandes bekommen, der sich weich wie Creme anfühlt und an köstliches Eis erinnern soll.
Kein Wunder, dass wir uns von diesem Strand nur schwer trennen können. Am liebsten würden wir noch länger bleiben. Aber gleichzeitig sind wir gespannt, noch mehr von der Insel zu erkunden.
Tipp: Außer in einigen Hotelrestaurants und Cafés gibt es am Khem Beach nichts zu kaufen – kein Supermarkt, keine Straßenstände oder kleine Garküchen. Wir fanden das für zwei Nächte ok. Außerdem hatten wir einige Snacks dabei und haben an der großen Straße außerhalb der New World Früchte am Straßenrand gekauft.
Phu Quoc Sehenswürdigkeiten
Eine Sehenswürdigkeit auf Phu Quoc, die man nicht verpassen sollte, ist das Coconut Prison. Das ehemalige Gefängnis befindet sich ganz in der Nähe des Khem Beach. Wir gehen sogar zu Fuß dorthin.
Der Kontrast könnte nicht größer sein. Eben noch in einer traumhaft perfekten Umgebung. Und nun ein absoluter Alptraum. Auf dem nicht besonders großen Areal waren noch bis 1972 bis zu 40.000 Menschen inhaftiert. In den dicht aneinander gebauten Baracken stellen heute lebensgroße Figuren nach, wie Kritiker und Kriegsgefangene hier aufs schrecklichste gefoltert wurden. Die brutalen Methoden inklusive der Tiger Cages, kleine Käfige aus Stacheldraht, in denen die Gefangenen bei brütender Hitze oder Kälte tagelang ausharren mussten, kann ich kaum anschauen. Die Stimmung im Coconut Prison ist wirklich bedrückend und ich bin froh, den Kindern vorab gesagt zu haben, dass sie nicht in das Gefängnis gehen sollen.
Eintritt frei, für kleine Kinder nicht empfehlenswert.
Von den weiteren Phu Quoc Sehenswürdigkeiten haben wir ansonsten nur noch eine „Perlen Farm“ angeschaut. Das allerdings auch nur, weil unser Fahrer und offen und ehrlich darum bat, zumindest einmal durch das kleine „Museum“ und den großen Verkaufsraum zu schlendern, damit er seine Provision bekommt. Also haben wir genau das ihm zuliebe getan. Wer auf Phu Quoc Schmuck kaufen möchte, kann hier sicherlich eine Station machen, ansonsten ist es absolute Zeitverschwendung. Aber immerhin haben die Kinder mal gesehen, wo die schönen Perlen herkommen.
Ich nehme an, dass die Fischsaucen-Fabriken (ganz typisch für Phu Quoc) und die Pfefferfarmen etwas besser sind. Grundsätzlich hat uns beides aber nicht interessiert. Eher schon schlimm finde ich einige der neuen Attraktionen bzw. Sehenswürdigkeiten auf Phu Quoc. Auf so einer schönen Inseln brauchen wir einfach keine Freizeitparks und ähnliches. Da ich mich vorab aber natürlich informiert hatte, was man hier alles unternehmen kann, der Vollständigkeit halber noch einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten.
Weitere Top Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf Phu Quoc
- Mit der Seilbahn Hon Thom vom Städtchen An Thoi ganz im Süden der Insel auf die vorgelagerte Insel Hon Thom fahren. Die Hon Thom Cable Car ist eine der längsten Seilbahnen der Welt und bietet tolle Ausblicke auf die Küste. Da man aktuell leider nur Kombi-Tickets mit dem Wasserpark auf der Zielinsel kaufen kann und wir diesen nicht besuchen wollten, haben wir uns allerdings gegen eine Fahrt entschieden.
- VinWonders Phu Quoc: wirbt für sich mit dem „größten Themenpark in Vietnam“ und würde ich als eine Art Disneyland beschreiben. Es gibt zahlreiche Shows, nachgebaute Orte und Landschaften, einen Wasserpark, Fahrgeschäfte und ein Aquarium.
- Vinepearl Safari Phu Quoc: hier kann man unter anderem in einem Bus durch ein Areal fahren, in dem Tiere wie Giraffen, Nashörner und Zebras leben. Es gibt Shows und für Kinder die Möglichkeit „kleine Zoowärter zu sein“ d.h. Tiere füttern und sauber machen.
- Grand World Phu Quoc wirbt damit, dass man hier in einer Gondel durch einen nachgebauten venezianischen Kanal fahren, Vietnams erstes Teddybär-Museum besuchen oder Bamboo Legend, ein riesiges Gebäude aus Bambus, bestaunen kann.
- Wen es mehr in die Natur zieht, der ist im Phu Quoc National Park richtig. Hier kommen Wanderbegeisterte auf ihre Kosten.
Die top Sehenswürdigkeit auf Phu Quoc sind für mich allerdings die Strände.
Die schönsten Strände auf Phu Quoc
Lange galt der Bai Sao Bach als schönster Strand auf Phu Quoc. Der feine weiße Sand und das klare Wasser machen die Bucht zu einem Badeparadies. Das hat sich allerdings nicht nur bei Urlaubern, sondern genauso bei Bananenboot-Anbietern, Bar-Betreibern und Ähnlichen herumgesprochen. Vielen ist der Strand dadurch inzwischen zu voll, laut und vor allem zu schmutzig (den vor allem angeschwemmten Müll entfernt leider kaum jemand).
Deshalb gilt inzwischen der Khem Beach als geheimer Favorit unter den Stränden auf Phu Quoc. Dieser liegt nur eine Bucht weiter und war lange für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Inzwischen befinden sich hier ein paar Luxusresorts, aber auch einige wenige günstigere Hotels, in einem von denen wir übernachtet haben. Auch hier ist der Sand fein, das Wasser klar und der Strand Palmengesäumt. Der große Vorteil ist, dass durch die Luxusresorts alles super sauber gehalten wird. Dafür muss man sich damit abfinden, dass einige Strandabschnitte diesen Hotels vorenthalten sind. Es gibt aber auch noch freie Stellen und auch dort war es während unserer Reise nie voll und immer super angenehm.
Ein weiterer Traumstrand befindet sich ganz im Norden von Phu Quoc: Der Starfish Beach (dazu später mehr). Außerdem zählt der Ong Lang Beach zu den Top Stränden auf der Insel. Dieser liegt im Westen, nördlich der Inselhauptstadt Duong Dong und wir entschieden uns, hier unsere zweite Unterkunft auf der Insel zu buchen.
Ander als der bekannteste Strand auf der Insel, der Bai Truong – auch Long Beach genannt – der sich südlich der Inselhauptstadt Duong Dong über etwa 20 Kilometer dahinzieht und für fast jeden Geschmack etwas zu bieten hat, ist der Ong Lang von felsigen Abschnitten in unterschiedliche Bereiche untergliedert.
Ong Lang Beach
Unser Hotel, das Cottage Village, liegt etwa 400 Meter vom Meer entfernt. Dafür hat es zwei Pools, was unseren Reise-Mädchen fast noch wichtiger ist. Nach unserer Ankunft geht es also erst einmal in den „Kinderpool“, der mit einer Mini-Rutsche für riesige Begeisterung sorgt. Zum Glück können der Mann und ich die Kinder dann aber noch motivieren, eine kleine Runde an den Strand zu gehen. Genau wie der Long Beach, ist der Ong Lang einer der wenigen Strände in ganz Vietnam, an denen man den Sonnenuntergang im Meer genießen kann. Das wollen wir auf keinen Fall verpassen.
Auf dem kürzesten Weg gehen wir vom Hotel zum Meer. Wir landen an einem der ersten und eher kleinen Strandabschnitte des Ong Lang Beach. Jetzt, am späten Nachmittag befinden sich hier ein paar Touristen genauso wie Einheimische, die sich im Meer erfrischen oder (besonders beeindruckend) ihre minikleinen Babys das erste Mal ins Meer halten. Der Sonnenuntergang ist leider nicht besonders spektakulär, aber die Stimmung am Strand ist wunderschön.
Danach beschließen wir, einfach schnell im Hotelrestaurant zu essen. Das Ganze stellt sich allerdings als weder einfach noch schnell heraus. Der junge (und scheinbar ganz neue) Kellner spricht deutlich weniger Englisch, als er sich anmerken lässt. Unsere Bestellung nimmt er voll Überzeugung auf, bringt dann allerdings für die Kinder ein völlig anderes Gericht. Das essen sie so leider nicht. Also erklären wir mit den inzwischen gelieferten Zutaten, mit Händen und Füßen, was wir gerne hätten. Er entschuldigt sich dreimal und tut überzeugt so, also ob er nun wirklich verstanden hat. Langes Warten später kommt trotzdem wieder etwas anderes als erwartet auf den Tisch. Da wir inzwischen extrem hungrig sind belassen wir es dabei, nicken freundlich und picken den Kindern das heraus, was sie essen.
Großes Learning unserer ersten Tage in Vietnam: hier sprechen viele Menschen kein Wort Englisch – ganz anders, als wir das z.B. aus Thailand kennen. Google Translate wird zu unserem großen Freund und Helfer. Aber natürlich werden wir auch damit noch die ein oder andere witzige Episode erleben.
Ausflug zum Starfish Beach
Am nächsten Morgen buchen wir über Grab ein Auto zum Starfish Beach. Der Fahrer spricht kein Englisch, allerdings hat er jemand im Hintergrund, der die Chat-Kommunikation für ihn regelt und der uns direkt auch die Rückfahrt verkaufen will. Wir verhandeln etwas und einigen uns dann darauf, dass er uns für 600.000 VDN (ca. 23 Euro) hin- und zurück bringt sowie gut 3 Stunden vor Ort auf uns wartet. Im Nachhinein sehen wir, dass der Beach nicht sooo abgeschieden ist und wir sicherlich auch dort ein Auto hätten buchen können. Ich bin vor Ort allerdings deutlich entspannter zu wissen, dass die Rückfahrt schon geklärt ist.
Also geht es ca. 45 Minuten mit dem Auto ganz in den Norden der Insel. Erst auf einer kleinen Straße, dann noch einige Kilometer über eine Schotterpiste. Die Kinder meckern – das dauert alles zu lange. Ich versuche sie mit der Aussicht auf einen absoluten Traumstrand und Seesterne zu begeistern.
Schon kurz nach der Ankunft bin ich dann allerdings ziemlich ernüchtert. Am Strand reiht sich ein Restaurant mit seinen Strandliegen neben das nächste. Es gibt keinen freien Abschnitt, wo man sich einfach so in den Sand setzen kann und Seesterne sehen wir nur zwei kleine, die einsam neben einem Steg im Wasser liegen. So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Wir werden schnell angesprochen, dass wir mit dem Boot weiterfahren können und dann wirklich Seesterne sehen. Ich komme mir ziemlich veräppelt vor und wir lehnen erst einmal dankend ab. Nachdem wir allerdings den kompletten Strand abgelaufen sind, sind der Mann und ich uns schnell einig, dass wir hier nicht glücklich werden. Also steigen wir doch in ein kleines Boot, dass uns für 150.000 VDN pro Person (die Kinder sind kostenfrei) sofort an einen ca. 10 Minuten entfernen Strandabschnitt bringt.
Starfish Beach 2 – ein kleines Paradies auf Erden
Und hier ist es dann tatsächlich noch schöner als ich erwartet habe. Dieser Starfish Beach ist zwar schmal, aber der Sand ist fein und weiß und das Meer wunderschön klar. Es gibt Seesterne. Und das Beste: keine Bars und Restaurants weit und breit. Natürlich ist auch hier nicht alles idylle pur. Wir treffen als erstes auf einen Fotospot, an dem die Seesterne aus großen Eimern ins seichte Wasser gekippt werden und ein „professioneller Fotograf“ zahlreiche Bilder von interessierten Urlaubern knipst.
Wir gehen einfach ein paar Meter weiter am Strand entlang und kommen schon nach kurzem an einen Abschnitt, den wir ganz für uns alleine haben. Das Meer ist perfekt für die Kinder zum Schwimmen und Spielen. Und ein kleines Stück weiter draußen sieht der Mann tatsächlich richtig viele Seesterne, die ganz sicher nicht dort ausgekippt wurden.
Unser Boot holt uns pünktlich wieder ab und auf dem kurzen Rückweg zum Hauptstrand sind wir uns einige, dass sich dieser kleine zusätzliche Ausflug absolut gelohnt hat. Dieser Traumstrand auf Phu Quoc ist auf jeden Fall eine Klasse für sich.
Bai bien Ong Lang – noch ein Abend am Strand
Am Abend machen wir uns zu Fuß von unserm Hotel aus noch mal Richtung Ong Lang Beach auf. Dieses Mal allerdings nicht auf kürzestem Weg, sondern zu dem längsten Abschnitt des Strandes. Zufällig treffen wir unterwegs eine Deutsche, die hier viele Jahre ein Hotel geführt hat. Inzwischen lebt sie wieder in Deutschland und ist nur zu Besuch in Vietnam, die Geheimwege kennt sie trotzdem noch. Sie nimmt uns erst auf einem Trampelpfad und dann über einige Felsen mit bis an den Strand. Diesen Weg hätten wir so alleine nie gefunden. Wir freuen uns über so viel Glück und genießen den späten Nachmittag am Strand. Es sind weit und breit nur eine Handvoll Menschen zu sehen.
Nach dem Sonnenuntergang gehen wir recht schnell zurück, um wieder auf einer richtigen Straße zu sein, bevor es ganz dunkel wird. Dieses Mal essen wir in einem kleinen Restaurant entlang der Straße Duong Le Thuc Nha, nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Das Essen ist gut und günstig – und wir bekommen genau das, was wir bestellt haben.
Dann geht unsere Zeit auf Phu Quoc auch schon zu Ende. Am nächsten Morgen lassen wir uns noch einmal das leckere Frühstück schmecken und dann verlassen wir die Insel.
Phu Quoc Anreise
Phu Quoc ist mit dem Flugzeug oder der Fähre erreichbar. Wir haben beide Versionen getestet. Und beides hat seine Vor- und Nachteile.
Mit dem Flugzeug nach Phu Quoc
Hin sind wir auf Phu Quoc von Ho Chi Minh City aus geflogen. Der Flug dauert knapp eine Stunde und es gibt mehrere Flüge täglich. Außerdem kann man auch ab Can Tho, Hanoi oder von weitern Destinationen in Asien per Direktflug nach Phu Quoc fliegen.
Der Flughafen auf Phu Quoc liegt etwas ab vom Schuss. Ich hatte vorab nach Bussen geschaut, mit denen man vom Flughafen in den Norden oder Süden der Insel fahren kann. Nach unserer langen Anreise direkt aus Deutschland haben wir dann allerdings kurzerhand beschlossen, ein Taxi zu unserem Hotel zu nehmen. Unsere erste Unterkunft lag am Bãi tắm Khem / Khem Beach im Süden der Insel. Die Fahrt vom Flughafen dorthin hat ungefähr eine halbe Stunde gedauert und 300.000 VDN (knapp 12 Euro) gekostet.
Mit dem Boot nach Phu Quoc
Auch wer mit der Fähre nach Phu Quoc reist hat mehrere Optionen. Es gibt den Hafen Bến phà Thạnh Thới im Norden der Insel. Von hier fahren Fähren nach Hà Tiên auf dem vietnamesischen Festland.
Wir haben uns für den anderen Hafen, den Cảng Bãi Vòng entschieden – vor allem deshalb, weil von dort täglich mehrere Fähren nach Rach Gia fahren. Die Überfahrt dauert länger, dafür war Rach Gia für unsere Weiterreise durchs Mekongdelta deutlich besser geeignet. Von unserem Hotel in der Nähe des Ong Lang Beach sind wir mit einem Taxi ca. 40 Minuten zum Hafen gefahren. Gekostet hat uns das über das Hotel organisierte Taxi 300.000 VDN (knapp 12 Euro). Über die App Grab wäre es wahrscheinlich ein, zwei Euro günstiger gewesen.
Für die Fähre von Phu Quoc nach Rach Gia haben wir 950.000 VDN für die ganze Familie gezahlt. 340.000 pro Erwachsener und Kinder ab 5 Jahren 270.000 VDN).
Kaum auf der Fähre unsere Sitzplätz eingenommen, kam erst einmal ein Polizist und kontrollierte unsere Pässe und Visa. Durch die Nähe zur Grenze von Kambodscha wird auf Phu Quoc ziemlich genau darauf geachtet, dass niemand illegal ins Land einreist. Reisepässe also am besten direkt Griffbereit haben.
Die Überfahrt war ziemlich ruhig und angenehm – ganz anders als unsere Fahrt mit der Fähre nach Con Dao.
Weiterreise: Achtung, der Busbahnhof zur Weiterreise durch das Mekongdelta liegt etwa zehn Kilometer vom Fähranleger entfernt. Bei unserer Ankunft mit der Fähre in Rach Gia haben am Anleger zahlreiche Taxis gewartet. Wir haben uns mit einem anderen Paar einen Siebensitzer über Grab gebucht und sind damit zum Busbahnhof für Fernbusse gefahren. Die Fahrt hat XYZ gekostet.
Phu Quoc mit Kindern – lohnt sich das? Mein Fazit
Für uns ist es ein klares Ja. Natürlich ist die Insel schon lange kein Geheimtipp mehr. Und der aktuelle Bauwahn ist alles andere als optimal. Trotzdem findet man auf Phu Quoc noch traumhafte Strände und die Insel lohnt sich absolut, um hier einfach eine wundervolle Zeit zu verbringen.
Gerade für Familien mit Kindern ist eine Reise nach Phu Quoc perfekt. Zum Beispiel am Khem Beach und am Starfish Beach hatten wir wundervoll klares und flach abfallendes Wasser. Die Kinder haben es geliebt, hier im Wasser zu toben und am Strand zu spielen. Dank großer Palmen bzw. einigen Büschen und Bäumen haben wir auch immer ein schattiges Plätzchen gefunden, ohne Liegestühle mit Sonnenschirm buchen zu müssen.
Die Menschen auf der Insel haben wir alle als sehr kinderfreundlich erlebt.
Für ältere Kinder sind sicherlich auch die Seilbahn, die Wasserparks und vielleicht auch die Themenshows interessant. Familien die eher aktive Strandtage mögen, können z.B. am Sao Beach oder Long Beach Bananenboot fahren oder anderen Aktivitäten auf dem Wasser nachgehen.
Nachfolgenden beantworte ich noch einige häufig gestellten Fragen. Wenn Dich noch etwas anderes interessiert, dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!
FAQ zu Phu Quoc
Wie kommt man am besten auf die Insel Phu Quoc?
Phu Quoc hat einen Flughafen und zwei See-Häfen. Man kann auf die Insel also entweder mit dem Flugzeug fliegen oder mit der Fähre anreisen. Wir haben beides getestet und jede Variante hat Vor- und Nachteile. Wer schnell nach Phu Quoc möchte fliegt am besten, wer mehr von Vietnam sehen will nimmt die Fähre. Weitere Infos dazu in meinem Bericht zu unserer Phu Quoc Anreise.
Wie viele Tage auf Phu Quoc bleiben?
Wir waren vier Nächte auf Phu Quoc. Man kann aber durchaus länger bleiben. Für viele der Sehenswürdigkeiten hatten wir keine Zeit. Und dann muss man natürlich auch die tollen Strände genießen. Mindestens vier Nächte bis zu einer Woche sollte man also unbedingt auf Phu Quoc bleiben.
Wie teuer ist Phu Quoc?
Phu Quoc war minimal teurer als andere Orte in Vietnam auf dem Festland. Unser teuerstes Abendessen der Reise haben wir in unserem Hotel am Kem Beach eingenommen. Allerdings gibt es hier nichts anderes als Hotels und das wirkt sich auf den Preis aus. In Duong Dong oder auch in der Region hinter dem Ong Lang Beach haben wir deutlich günstigere Restaurants gefunden.
Wo in Phu Quoc wohnen?
Viele Reisende wählen eine Unterkunft am Long Beach. Keine schlechte Wahl, denn hier befindet man sich ziemlich zentral auf der Insel. Ich finde trotzdem die Lage direkt an einem der schönsten Strände der Insel perfekt. Direkt am Khem Beach zu wohnen war ein Traum. Allerdings ist hier nicht viel los. Wer eine große Auswahl an Restaurants und etwas Leben auf den Straßen erwartet, der ist in der Nähe der Inselhauptstadt Duong Dong besser aufgehoben.
Was sind die schönsten Strände auf Phu Quoc?
Noch bis vor kurzem galt der Bai Sao als der schönste Strand der Insel. Inzwischen trüben zahlreiche Restaurants, Bootsverleihe und vor allem viel Müll das Bild vom Traumstrand. Aktuell zu den schönsten Stränden von Phu Quoc zählen der Khem Beach, der Starfish Beach sowie der Ong Lang Beach.
Unsere Erfahrungen: Phu Quoc ja oder Nein?
Für uns eindeutig: Ja! Natürlich hat die Insel ihre skurrilen Seiten. Was hier gebaut wird ist ein Alptraum und der Müll ist an einigen Stränden ein großes Problem. Trotzdem überwiegen für uns ganz eindeutig die schönen Seiten der Insel. Als wir dort waren, war kaum etwas los.
Phu Quoc oder Con Dao?
Wir waren auf beiden Inseln und sind froh, sowohl die eine als auch die andere erlebt zu haben. Beim Thema Traumstrände liegt für uns Phu Quoc vorne, beim Thema Atmosphäre und authentische Erlebnisse geht der Punkt eindeutig an Con Dao.
Phu Quoc oder Mui Ne?
Wer einen Strandurlaub plant, sollte meiner Meinung besser Phu Quoc als Mui Ne wählen. Dafür beeindruckt Mui Ne mit seinen Naturhighlights dem Fairy Stream und den Dünen. Ziemlich touristisch aber dafür auch gut erschlossen sind beide Regionen.
10 Kommentare
Hallo Reise-Mama,
vielen Dank für den sehr hilfreichen und interessanten Reisebericht. Ich bin genau wie, du so unschlüssig gewesen aber dank deines Berichtes fühle ich mich bestätigt, es doch mit der Insel zu probieren. Danke dir 🙂
Wir planen eventuell in den Osterferien 2024 den Norden Vietnams zu bereisen Sapa, Ninh Bin, Halong Bucht, Hanoi und im Anschluss Phu Quod zum relaxen.
LG Dusanka
Sapa waren wir nicht, aber zu allen anderen von Dir geplanten Orte kann ich sagen: Die sind ein absoluter Traum. Komme gerne demnächst mal wieder hier vorbei – ich werde noch unsere vollständige Route mit zahlreichen Fotos veröffentlichen. Danach steht Euer Reiseziel für Ostern 2024 sicher, würde ich sagen 😉
Liebe Grüße, Reise-Mama Wibke
Also Halong Bucht kann man sich sparen. Eine riesige Geisterstadt mit Mondpreisen. Die Schiffsausflüge absolute Abzoke (Massentourismus) Die anderen Ziele sind TOP !! Aber wenn man es irgenwie einrichten kann, muss man Saigon gesehen habe. Wir sind jedes Jahr drei Monate in Asien. Dort ist immer unser Start. In Vietnam haben wir uns absolut verliebt. Wir fliegen wieder Anfang Januar und gehen auch erstmal zwei Wochen nach Phu Quoc zum abschalten, dann geht es weiter. LG Falko
Dass man sich in Vietnam verliebt kann ich gut verstehen. Was ich allerdings ganz anders erlebt habe ist die Halong Bucht. Wie kommst du da auch Geisterstadt? Und ja, in der Bucht sind viele Boote unterwegs (allerdings wohl noch bei weitem nicht so viele wie vor Corona). Wir haben extra ein kleines Boot mit max. 12 Erwachsene an Board gewählt und es war wirklich wunderschön. Unser Guide hat geschaut, dass wir auch bei den Aktivitäten etwas abseits der Menschenmengen waren und ich würde eine Tour in der Bucht absolut empfehlen. Aber wahrscheinlich kommt es wirklich stark drauf an, mit was für einem Boot man unterwegs ist. Und vorab Preise vergleichen lohnt sich auch auf jeden Fall. Liebe Grüße, Reise-Mama Wibke
Auf der INSEL gibt es einen Bus, den Vinpearlbus,der vom Flughafen kostenlos,klimatisiert und WiFi fährt Er hält in der Nähe an verschiedenen Hotels an.Z.B am coral Beach Hotel.Sonst geht es nur mit Taxi oder Mopet.
Vielen Dank für den Tipp! Den Vinepearlbus hatte ich noch gar nicht gesehen.
Wir wollten vom Flughafen erst einmal ganz in den Süden und da hatte ich nur einen Public Bus gefunden (soweit ich das sehe, fährt der Vinepealrbus auch nicht so weit in den Süden). Ist aber sicherlich eine super Option – gerade wenn man die Vinepearl Attraktionen besuchen möchte.
Ansonsten waren wir bei unseren längeren Strecken auf Phu Quoc, mit dem ganzen Gepäck und kleinen Kindern dann doch froh, dass die Taxis (mit etwas Verhandlung) wirklich bezahlbar sind und wir uns so kurz nach unserer Ankunft ganz entspannt fahren lassen konnten. Im weiteren Verlauf der Reise sind wir dann auch viel mit öffentlichen Bussen gefahren.
Danke für die Infos. Ich habe noch eine Frage im Kopf: gibt es dort Möglichkeiten vom Strand aus zu schnorcheln (an Felsenformationen oder gar Riffen) um eine schöne Unterwasserwelt zu geniessen. Habe gelesen dass es dort das grösste geschützte Riff gibt und frage mich ob es auch für uns Touris zugängliche Riffe gibt.
Danke für Antwort und beste Grüsse, Heiner
Hallo Heiner, leider kann ich dazu nichts sagen. Wir waren in diesem Urlaub nicht schnorcheln oder tauchen und haben uns auch nicht mit dem Thema beschäftigt. Sorry.
Hallo, kann jemand erklären, wo der Starfish Beach 2 genau liegt?
Grüße,
Dominik
Hallo Domenik, ich weiß es leider nicht. Wir sind wie beschrieben zum „normalen“ Starfish beach gefahren und von dort ca. 10 Minuten mit dem Boot in östliche Richtung. Wir wollten uns hinterher eigentlich eine Markierung setzen, konnten das aber schon da nicht nachvollziehen, wo ganz genau wir waren. Bei Google Maps ist noch ein „Starfish Viewpoint“ eingezeichnet. Eventuell da – aber mit Sicherheit weiß ich das leider nicht.
Viel Spaß, Reise-Mama Wibke