Bringt Buddha das Baby ins Bett? Buchvorstellung „It’s Buddha Time“

It's Buddha Time Buch

It’s Buddha Time ist das schönste Buch, das ich seit langem in den Händen halte. Mit Buddha oder Yoga habe ich eigentlich nicht besonders viel am Hut. Ich habe in der Schwangerschaft Yoga zur Geburtsvorbereitung gemacht und in der Vergangenheit auch schon die ein oder andere Yogastunde besucht. Aber ich bin aktuell weit davon entfernt, Asanas und andere Aspekte des Yogas in meinen Alltag zu integrieren. Trotzdem habe ich schnell zusagt, als ich gefragt wurde, ob ich das Buch It’s Buddha Time probelesen möchte. Denn im Untertitel verspricht es: „Mit Yoga die Kinder glücklich ins Bett und endlich Stille für mich“.

Ja, was soll ich sagen. Das hat sich in diesem Moment für mich ein bisschen wie das Paradies auf Erden angehört. Schlafen ist nämlich nicht gerade die Parade-Disziplin unseres Reise-Mädchens. Durchgeschlafen hat sie in den inzwischen knapp 14 Monate ihres Lebens noch nie. Das stört mich auch nicht besonders. Was mich aber manchmal wirklich ungeduldig macht ist, wenn sie abends auf keinen Fall einschlafen möchte.

Es gibt Phasen, da bringen wir sie problemlos ins Bett. Dazwischen sind aber immer wieder Tage und Wochen, an denen sie todmüde ist, jedoch auf keinen Fall einschlafen mag. Sie ruht sich dann beim Stillen, Bücher anschauen oder Singen kurz aus und ich denke schon, dass sie nun wirklich einschläft. Kurz darauf springt sie aber wieder auf und turnt gut gelaunt und voller Energie aus ihrem Bett.

Buch Kinder Schlafen

It’s Buddha Time

Also schnell zurück zu It’s Buddha Time. Optisch überzeugt mich das Buch auf den ersten Blick. Goldfarbe, schöne Illustrationen, eine sehr abwechslungsreiche graphische Aufbereitung des Textes und hochwertiges Papier rufen bei mir Begeisterung hervor. Wer möchte kann am Ende des Buches 28 hübsche Kärtchen ausschneiden und diese zur Inspiration nutzen.

Aber natürlich erwarte ich von It’s Buddha Time mehr, als dass sich das Buch beim Durchblättern gut anfühlt und auf dem Nachtisch schön aussieht. Der Inhalt soll mir weiterhelfen und so mache ich mich ans Lesen.

Im ersten Kapitel holt Autorin Daniela Heidtmann die Leser in Alltagssituationen ab, die wohl die meisten von uns kennen: Hundert Dingen wollen auf einmal erledigt werden, man macht alles gelichzeitig und nichts richtig. Daniela Heidtmann erklärt, warum genau dann Achtsamkeit so wichtig ist und welche Bedeutung Yoga heute für Klein und Groß haben kann. Ich habe mich beruflich schon sehr viel mit dem Thema Achtsamkeit auseinandersetzt und freue mich daher besonders auf die folgenden Ausführungen, wie genau ich auf dieser Grundlage ein Abendritual für uns gestalte.

Yoga mit Baby zum Einschlafen

Ein Yoga-Abendritual als Einschlafhilfe fürs Baby

Ein Abendritual besteht aus drei Teilen: Asanas/Körperübungen, einer Entspannungsphase und der Meditation. Sehr sympathisch finde ich, dass immer wieder vom Yogaspielen die Rede ist und dass direkt vorab festgehalten wird, dass es auch ok ist, wenn das Kind erst einmal keine Lust auf das Ritual hat. Hier geht es also nicht um das strenge Abarbeiten eines Plans, sondern um Inspirationen zur Gestaltung eines schönen Abendrituals.

Als erstes werden die Asanas, so heißen die Körperübungen im Yoga, vorgestellt. Um Asanas zu üben ist unser Reise-Mädchen noch etwas klein. Sie kann zwar schon seit einige Wochen laufen und noch länger frei stehen, aber bis sie kontrolliert Körperübungen durchführen kann, wird es wohl noch etwas dauern. Trotzdem finde ich das Kapitel spannend. Vor allem, weil es darum geht, zunächst einmal die aktuelle Stimmung des Kindes wahrzunehmen und das Abendritual dann danach auszurichten. Ist das Kind ausgeglichen, eher aufgewühlt oder vor allem müde? Je nachdem wird erst einmal ein bisschen getobt oder es gibt eine Fußmassage – Dinge, die man auch schon mit Baby machen kann.

Das Kapitel zur Entspannung stellt verschiedene Möglichkeiten vor, wie man danach dem Kind hilft, zur Ruhe zu kommen. Auch hier gibt es wieder Ansätze, für die unser Baby einfach noch zu klein ist. Einfach einer Geschichte zuhören ist aktuell zum Beispiel noch nicht drin. Und auch ein Tagesrückblick ist mit Kleinkind, dessen Wortschatz man an einer Hand abzählen kann, eher schwierig.

Ich finde aber auch hier wieder gute Ideen, die sich schon mit den Kleinsten umsetzen lassen. Vor allem ein sehr sinnliches Ritual mit dem schönen Namen „Goldtröpfchen“ hat sofort mein Interesse geweckt. Wir haben es noch nicht ausprobiert, da ich es demnächst einführen möchte, wenn wir unser Abendritual etwas ändern und das Reise-Mädchen in ihr eigenes Zimmer umzieht. Ich bin mir aber sicher, dass es ihr gut tun wird.

Yoga mit Baby

Its Buddha Time Schlafen

Mama meditiert das Baby in den Schlaf

Die dritte Phase ist die der Meditation. Ich finde meditieren überaus schwierig. Vor zwei Jahren habe ich an einem mehrtägigen Seminar teilgenommen und dabei verschiedene Methoden des Meditierens ausprobiert. Das Wichtigste was ich dabei gelernt habe: man muss beim Meditieren nicht zwingen ganz ruhig im Lotussitze ausharren. Jeder kann den für ihn individuell passenden Weg finden.

Trotzdem finde ich das Ganze nach wie vor schwierig. Und wie ich mein sehr aktives Kind dazu bringen soll zu meditieren, ist mir äußerst fraglich. Schnell werde ich in It’s Buddha Time aber aufgeklärt, dass es gar nicht darum geht gemeinsam mit dem Baby zu meditieren. Die Kleine soll behütet einschlafen, während ich im gleichen Raum sitze. Nein, nicht nur sitze, sondern wirklich da bin. Das hört sich merkwürdig an, ist aber gar nicht so einfach.

Schon in der Vergangenheit ist mir öfter aufgefallen, dass meine Gedanken abschweifen, während ich unser Reise-Mädchen in den Schlaf singe oder wiege. Ich überlege, was ich an dem Abend noch unbedingt erledigen möchte und je länger die To-Do Liste wird, desto ungeduldiger werde ich. Das spürt das Kind natürlich und braucht besonders lange, um in den Schlaf zu finden.

Its Buddha Time für Eltern und Kind

Im Buch gibt es eine Anleitung die hilft, achtsam den Augenblick wahrzunehmen. Auch dabei machen sich meine Gedanken immer wieder auf die Reise. Aus meiner Erfahrung mit dem Thema Achtsamkeit weiß ich aber, dass ich mich darüber nicht ärgern muss sondern das Ganze einfach beobachte, die Gedanken ziehen lasse und dann zurück zum gegenwärtigen Augenblick komme.

Auch wenn ich mit Yoga nicht all zu viel am Hut habe und das Buch eher für etwas ältere Kinder konzipiert ist, so habe ich in It’s Buddha Time doch auch für unseren Abend mit Baby bzw. Kleinkind schöne Anregungen bekommen, die dabei helfen, den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Da das Buch nicht nur inhaltlich gut ist, sondern auch noch wirklich schön anzusehen und anzufassen ist, finde ich es ein schönes Geschenk für einen selbst in der Adventszeit oder für müde Eltern zu Weihnachten.

Mehr Infos über das Buch sowie die Möglichkeit „It´s Buddha Time“ zu bestellen, habt ihr auf der Seite des Highline Verlag.

3 Kommentare

  1. Ich finde das Buch hört sich gut an, und wie du sagst, sind es manchmal auch nur ein paar Anregungen die einem inspirieren und uns immer wieder darauf hinweisen z.B. im Hier und Jetzt zu sein und nicht mit den Gedanken schon wieder weit weg.

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